Tobias Höller Fotografie

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Jetzt mal ehrlich: Warum zur Hölle Hochzeitsfotografie?!

Hochzeitsfotografie vereint einige besonders spannende und anspruchsvolle Teilbereiche der Fotografie mit Arbeit "direkt am Menschen".

Die Reportage ist der Kern meiner Arbeit als Hochzeitsfotograf und gleichzeitig meine fotografische Heimat: Ich liebe diese Mischung aus klarem Ablauf und Freiflug - Struktur und Ungewissheit. Klar: Man hat seine "typischen" Motive, aber immer wechselnde Lichtsituationen zu meistern, andere Menschen zu porträtieren und eine neue Geschichte zu erzählen.

Beim inszenierten Paarshooting muss man Menschen, die nicht jeden Tag vor der Kamera stehen, möglichst authentisch und vorteilhaft porträtieren und das auch noch in einer dafür unüblich knappen Zeit. Wenn dann beide auch noch wissen, dass die Gäste warten oder gar die Trauung noch folgt, soll sich das Shooting ja trotzdem nicht wie Stress anfühlen, sondern Spaß machen.

Ganz nebenbei taucht man in das Leben zweier Menschen ein und begleitet sie an ihrem größten Tag, selbst in Momenten, wo nicht einmal die Gäste dabei sind. Das bringt Verantwortung, aber auch eine Menge Bestätigung und Freude.

Warum kosten Hochzeitsfotografen so viel?

Das habe ich mich auch gefragt, als ich mich das erste Mal mit einem unterhalten habe. Damals habe ich ziemlich ungläubig geschaut, als ich erfahren habe, wie viel das Hochzeitspaar für seine Dienste gezahlt hat. Mittlerweile kann ich diese Preise recht gut nachvollziehen. Klar, die Hochzeit, das sind "nur" ein paar Stunden. Und die machen auch noch ne Menge Spaß, keine Frage. Aber damit ist die Arbeit nicht getan. Hier mal so ein paar Posten, an die ICH damals nicht gedacht hätte:

Klar, zuerst denkt man an die teure Fotoausrüstung. Da wären zwei Kameras und eine dritte für Notfälle im Auto, ein halbes Duzend hochwertige Objektive, Blitzgeräte zum Aufstecken, ein portabler Studioblitz und eine Menge Kleinkram wie Akkus, CF-Karten und alles, was man so an einem langen Hochzeitstag gebrauchen kann. (Wenn euch dieser Punkt interessiert, schaut weiter unten in der FAQ).

Nach diesem laaaangen, tollen Tag fällt man ins Bett. Meist mitten in der Nacht und nach einer langen Autofahrt. Am nächsten Morgen werden die Bilder kopiert, auf mehreren Festplatten gesichert und dann selektiert. Bei einigen tausend Bildern und 'nem halben Duzend Karten dauert das seine Zeit. Am Computer werden die Bilder "entwickelt". Denn um optimale Qualität zu erreichen, nimmt die Kamera im "RAW"-Format auf, einer Art digitalem Negativ. Natürlich kann man hier viel mit Stapelverarbeitung lösen, aber um dem Motiv gerecht zu werden, packe ich jede Datei einzeln an. Auf jede Stunde Fotografieren kommen so zwei bis drei Stunden Arbeit am Computer.

Dazu kommen noch Arbeitsstunden, die sich auf das Kennenlerntreffen, Telefonate, die Beantwortung von Emails, das Schreiben von Angeboten und Rechnungen, die Pflege der Homepage, das Erstellen und Versenden eures "Fotopakets" etc. aufteilen. Umgelegt auf alle Hochzeiten sind das bei mir konservativ geschätzt etwa 3-4 Arbeitsstunden, die "nebenbei" anfallen. Insgesamt summieren sich so je Hochzeit etwas über 40 Arbeitsstunden auf.

Neben der Fotoausrüstung schlägt sich auch die EDV im Preis nieder: Ein flotter Computer verkürzt die Arbeitszeit vorm Bildschirm oder eher: vor den Bildschirmen. Außerdem füllt sich der Schrank allmählich mit externen Festplatten, da jede Hochzeit gut 60GB Bildmaterial mit sich bringt, die gleich auf zwei Festplatten gesichert werden. Weitere einmalige Kosten fallen beispielsweise für einen Mediengestalter und die Gewerbeanmeldung an.

Neben diesen einmaligen müssen auch laufende Kosten getragen werden, die anfallen, ob man Aufträge hat oder nicht: Webspace, Domains, Telefonkosten. Und da sind noch ein Haufen wichtiger Dinge, um die man sich so kümmern muss: Krankenkasse, Versicherungen, Berufsgenossenschaftsbeiträge ... und wenn man dann genug verdient, werden natürlich auch Steuern fällig.

Ich hoffe keiner von euch denkt jetzt, ich würde mich beschweren wollen. Der Job macht Laune und hungern muss sicher niemand, der die Sache richtig anpackt. Aber reich wird man damit nicht. Für mich als Student ist es ein super Ausgleich zur theoretischen Arbeit - diese Situation erlaubt mir aber sicherlich auch eine wesentlich einfachere Kalkulation als jemand, der davon eine Familie ernähren muss.

Hast du das gelernt?

Nö. Also irgendwie ja schon. Sonst würdet ihr das wohl nicht lesen ;) Aber ich habe keine klassische Ausbildung genossen, sondern bin Quereinsteiger. Schon als Kind habe ich mit der Fotografie angefangen, das ist jetzt über zehn Jahre her. Neben der Schule habe ich für eine Lokalzeitung gearbeitet und mein Honorar mit Fotografien aufgebessert - und schnell gemerkt, dass mir das sogar noch mehr Spaß macht als das Schreiben selbst.

Und wie wird man da Hochzeitsfotograf? Gute Frage. Geplant war das nicht. Angefangen hat es, wie wohl bei den meisten: Eine Hochzeit in der Familie, die Bilder werden rumgereicht und es wird gefragt: "Kannst du das bitte, bitte auch bei uns machen?" Spaß gemacht hat es von Anfang an. Das grundlegende Handwerk habe ich mir angelesen, Inspiration während dem stundenlangen Stöbern bei Kollegen gefunden und die nötige Routine in der Praxis gesammelt, erst bei Freunden, später als "2nd Shooter" bei erfahrenen Kollegen. Ausgelernt hat man bei so einer kreativen Tätigkeit sowieso nie!

Wie viele Bilder bekommen wir von dir?

Erfahrungsgemäß macht's bei einer Hochzeit etwa 2000-3000 mal Klick. Aufgenommen wird im "Rohformat", einer Art digitalem Negativ. Das garantiert beste Qualität und mehr Möglichkeiten beim "Entwickeln" später am Computer. Die Bilder werden gesichert, selektiert, bearbeitet, chronologisch sortiert und archiviert. Das dauert in der Regel 2-3 Arbeitstage und am Ende bleiben je nach Länge der Hochzeit zwischen 400 und 800 Bilder.

Welche Ausrüstung benutzt du?

Ich könnte jetzt ein halbes Essay darüber schreiben, dass Ausrüstung nicht alles ist. Das stimmt zwar, aber unwichtig und - das wird wohl eher der Grund sein, dass du das hier liest - uninteressant ist diese Frage auch nicht. Daher hier in kurz:

  • 1x Canon 5D Mark III
  • 1x Canon 5D Mark II
  • 1x Canon 60D 

  • Canon 16-35mm f4 IS L
  • Canon 24-70 2.8 II L
  • Sigma 35mm f1.4 Art
  • Canon 50mm f1.8 STM
  • Canon 100mm f2.8 Makro L
  • Canon 135mm 2.0
  • (Canon 70-200mm f2.8 L)
  • Canon 16-35mm f2.8 II L (verkauft)
  • Sigma 24mm f1.4 Art (verkauft)
  • Canon 50mm f1.4 (verkauft)
  • Canon 85mm f1.8 (verkauft)
  • 3x Aufsteckblitze
  • Akkus, CF- und SD-Karten, Filter
  • 1x portables Blitzgerät (Jinbei)
  • 2x Studio-Blitzgerät (Jinbei)
  • Diverse Reflektorenund Lichtformer
  • Licht- und Kamerastative

Das meiste davon schleppe ich in einer Tasche von Think Tank Photo mit mir rum. Wieso ich zwei Kameras benutze? Nun, die meisten meiner Objektive sind keine Zoom-Objektive, sondern sogenannte Festbrennweiten. Solche Objektive bieten eine höhere optische Qualität, eine bessere Freistellung und mehr Lichtstärke - dafür ist man weniger flexibel. Das gleiche ich durch zwei Kamera-Bodys aus: Meist sitzt auf dem einen ein moderates Weitwinkel (35mm) und auf dem anderen ein moderates Tele (85mm/100mm), immer öfter auch verwende ich die Kombination 24-70mm + 135mm.

Wie läuft das eigentlich alles ab?

Vorgespräch, die Begleitung an eurem großen Tag sowie Bearbeitung und Übergabe der Bilder - wenn ihr wissen möchtet, wie das alles abläuft könnt ihr euch diese Seite einmal genauer anschauen.